Immobilien-Skandal mit Breitenwirkung

Ein Korruptionsskandal in der Frankfurter Immobilienwirtschaft hat nun extreme Dimensionen angenommen: Beim Kauf von Gewerbeimmobilien sei zwischen großen Fonds und Baukonzernen, Maklern sowie Architekten Schmiergeld im Wert von rund 15 Mio. Euro geflossen, erläuterte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schaupensteiner gestern in Frankfurt.

Inzwischen werde gegen mehr als 80 Beschuldigte ermittelt.
Zwischen 10 und 12 Mio. Euro Steuern sollen hinterzogen worden sein. Die Ermittlungen reichten bis nach Österreich, Luxemburg, Belgien, Großbritannien, Rumänien, in die Schweiz und in die Niederlande, erläuterte Schaupensteiner. In ganz Deutschland wurden rund 85 Objekte untersucht. Gegen 23 Verdächtige ergingen Haftbefehle.
Betroffen sind laut Schaupensteiner 30 Groß-Immobilien aus dem In- und Ausland mit einem Wert von drei bis vier Mrd. Euro. Zu den Beschuldigten gehören frühere Manager der Immobilienfonds von Deutscher Bank und DekaBank. Es handle sich jedoch um eine Hand voll "Einzelfälle", auf die die betroffenen Unternehmen inzwischen bereits reagiert hätten.
Nach den Worten von Korruptionsermittler Schaupensteiner ist noch kein Ende der Ermittlungen in der Immobilienaffäre abzusehen. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft sei geradezu von einer "Lawine" überrollt worden.