Eigenheimbau: So können Sie mögliche Fallen umgehen

Das Häuschen im Grünen ist der Traum vieler Menschen. Wer ihn verwirklichen will, sollte auf Fallen achten, die gerade Häuslebauern oft gestellt werden. Wer aufpasst und sich im Vorfeld informiert, kann Fehler vermeiden.

Schlechte Erfahrungen und der Bau eines Hauses gehören fast schon zusammen wie die Henne und das Ei. Der Grund für böse Überraschungen liegt oft darin, dass beim Hausbau zwei unterschiedlich erfahrene Partner aufeinander treffen: Der Bauherr ist in der Regel Laie. Der Bauunternehmer hingegen ist Profi - oder sollte es zumindest sein. Dabei sind es immer wieder dieselben Punkte, die zu Verdruss führen.

Bevor man anfängt, sollte man sich von Fachleuten eingehend beraten lassen: also von Verbraucherschützern, Juristen, Baufachleuten, Steuerberatern und Finanzierungsspezialisten. Außerdem sollte man Bekannte, Freunde oder Nachbarn nach ihren Erfahrungen fragen. Und man sollte einen Blick in den Bebauungsplan werfen: Ist hier vielleicht ein Wohnpark, ein Gewerbegebiet oder gar eine Autobahn geplant?

Vertrauen ist gut, Kontrolle eben besser. Deshalb gehört auch eine Bonitätsprüfung zum Bauen: Der geschäftliche Ruf von Vertragspartnern - also Architekten, Bauunternehmern und Bauträgern - sollte genau geprüft werden.

Weiter geht es mit dem Bedarf. Der wird oft falsch eingeschätzt. Ein einfaches Beispiel: Ist ein Keller notwendig oder nicht? Letztendlich drückt sich diese Entscheidung sichtbar in den Kosten aus.
Apropos Kosten: Eine Finanzierung wird oft ungeprüft übernommen. Das Gespräch mit der Bank ist nicht selten mangelhaft vorbereitet, und auch hier gilt: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Die eigene Finanzstärke wird oft überschätzt. Schließlich ist die monatliche Belastung durch Zins und Tilgung zu hoch, und es fehlt der Spielraum bei der Finanzierung von Zusatzkosten oder Baukostenüberschreitungen.
Ganz wichtig: Die Baunebenkosten wie Notar, Eintragung ins Grundbuch, Vermessung und Bauantrag machen zehn Prozent der reinen Baukosten aus. Das muss eingeplant werden. Auch die Erschließungskosten müssen unbedingt in der Budgetplanung berücksichtigt werden.

Der Notarvertrag sollte übrigens eine Strafe beinhalten, falls die Bauzeit überschritten wird. Und eine detaillierte Baubeschreibung mit Bauzeitenplan erleichtert die Arbeit. Mit dem Architekten sollte man eine Prämie vereinbaren für Einsparungsvorschläge sowie die Einhaltung des Kostenrahmens.

Der Bauherr kann die Kosten mit Eigenleistungen drücken. Allerdings fehlen oft die Regelungen über die Vergütung und das Erbringen von Eigenleistungen oder sie sind unklar formuliert. Und wenn bei aller Vorsicht doch Baumängel auftauchen: Ansprüche müssen dem Bauleiter schriftlich mitgeteilt werden, und zwar mit Fristen für Stellungnahmen beziehungsweise das Beheben der Mängel. Es wirkt oft Wunder, wenn man den Bauleiter für entstandene Schäden finanziell haftbar macht.